Auswirkung des Versandhandels auf das Verkehrsaufkommen
September 2019: Im Rahmen der Fachtagung Forschung der Schweizerischen Vereinigung der Verkehrsingenieure und Verkehrsexperten (SVI) hat BSS eine Arbeit zur Auswirkung des Versandhandels auf das Verkehrsaufkommen vorgestellt.
Der Versandhandel führt in den Jahren 2018-2023 voraussichtlich zu einem Mehrverkehr bei Kurier-, Express- und Paketdiensten (KEP) von 83 bis 90 Mio. Fahrzeugkilometern. Zum Vergleich: Der strassengebundene Güterverkehr insgesamt macht heute rund 7 Mrd. Fahrzeugkilometer pro Jahr aus. Andererseits führt der Versandhandel zu weniger privaten Fahrten und zwar je nach Annahme zwischen 36-200 Mio. Personenkilometer beim motorisierten Individualverkehr. Unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Besetzungsgrads bei Personenfahrzeugen ergibt sich für die Auswirkung auf das Strassenverkehrsaufkommen (Fahrleistung in Fahrzeugkilometer) insgesamt je nach Szenario ein positiver oder negativer Nettoeffekt. Verschiedene Massnahmen könnten dazu beitragen, dass die KEP-Fahrzeuge weniger Kilometer fahren müssen. Hilfreich wären die Bündelung von Fahrten oder Massnahmen, die zu einer Erhöhung der Quote der Erstzustellung führen. Letzteres könnte z.B. durch grössere Milchkästen erreicht werden. Andere Massnahmen sind weniger geeignet. So haben befragte Personen etwa die Idee eingebracht, Zulieferer sollten Gehwege und Bushaltestellen nutzen dürfen, um Pakete auszuladen. Dies hätte jedoch, wie unsere Studie dezidiert aufzeigt, andere negative Folgewirkungen und ist daher nicht zu empfehlen. Die Studie wird in den kommenden Monaten veröffentlicht. Die Präsentation finden Sie hier.