Die Nutzung des Raumes, in dem wir leben, muss nachhaltiger werden. Nutzungskonflikte erschweren jedoch häufig die Umsetzung nachhaltiger Raumkonzepte. So kollidieren Windkraftprojekte bspw. regelmässig mit den Interessen des Landschafts- und Naturschutzes. Häufig bestehen aber auch Synergien: Wird ein Fluss wie bspw. die Emme renaturiert, kann der so geschaffene Raum zum Hochwasserschutz, zur Naherholung und als Brutplatz seltener Vogelarten genutzt werden. Mit dem Programm Modellvorhaben nachhaltige Raumentwicklung fördern acht Bundesämter die Erprobung innovativer Methoden, Ansätze und Verfahren zur Stärkung einer nachhaltigen Raumentwicklung. In Reallaboren werden Lösungen erprobt und Erkenntnisse generiert, die all denen zugutekommen sollen, die raumwirksame Politiken betreiben – von der Regionalpolitik bis hin zur Umwelt- und Sportpolitik. Das Programm ist inter- und transdisziplinär ausgerichtet. Es soll die horizontale Zusammenarbeit zwischen den Sektoralpolitiken stärken und die vertikale Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen, Regionen und Gemeinden fördern. BSS haben gemeinsam mit SEREC eine Evaluation des Programms durchgeführt.
- Auftraggeber: ARE, ASTRA, BAFU, BAG, BASPO, BWO, BLW und SECO
- Partner: SEREC
- Methoden: Interviews, Online-Befragung, Web-Zensus, Workshop, Wirkungsmodellierung
- Zeitrahmen: 2021-2022
- Ergebnisse: Bericht an die beteiligten Bundesämter
Hohe Wirksamkeit auf Projektebene
Die Ergebnisse unserer Evaluation zeigen, dass insbesondere auf Ebene der einzelnen Projekte eine hohe Wirkungsentfaltung erzielt werden konnte. Die meisten Projekte konnten Ihre Ziele erreichen. Fast alle Projekte konnten in ihrem unmittelbaren Umfeld weitergeführt und langfristig verankert werden. Darin sehen wir einen der grössten Erfolge des MoVo-Programms und einen Beleg für die lokale Relevanz der einzelnen Projekte.
Wissenstransfer aus der Forschung in die Politik
Auf Bundesebene scheinen die Wirkungen des Programms teils unter den Erwartungen der beteiligten Stakeholder geblieben zu sein. Der Wissenstransfer von Erkenntnissen aus den Projekten in die Bundesämter wurde von den Verantwortlichen häufig als grosse Herausforderung gesehen.
Verbesserung der horizontalen und vertikalen Zusammenarbeit
Gleichzeitig haben wir festgestellt, dass das MoVo-Programm zu einer Verbesserung der horizontalen Zusammenarbeit zwischen den Sektoralpolitiken beigetragen hat. Das Programm bietet ein Gefäss, in dem sich die Vertreterinnen und Vertreter der unterschiedlichen Bundesämter austauschen, gemeinsame Interessensbereiche identifizieren oder Anliegen bei anderen platzieren können.
Schliesslich trägt das MoVo-Programm auch zu einer Stärkung der vertikalen Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Bundesstellen, den Kantonen und den Gemeinden bei. Seitens der Gemeinden wird es geschätzt, einen direkten Zugang zu den Bundesämtern zu erhalten. Seitens der Bundesämter wird das MoVo als Möglichkeit begrüsst, die Bedürfnisse auf kommunaler Ebene besser zu verstehen, Stakeholder zu sensibilisieren, bundespolitische Massnahmen zu erläutern und auf diese Weise, den Vollzug dieser Massnahmen zu verbessern.
Eine ausführliche Beschreibung unserer Ergebnisse sowie unserer Empfehlungen an die beteiligten Bundesämter finden Sie im Bericht: Projektbericht